Die ursprüngliche Zerstreuung. Eine kollektive Produktion


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Drei Radiosender eröffnen den Ausstellungs­besu­cherIn­nen drei unterschiedliche Zugänge zu dem Websaal der ehemaligen Woll­deckenfabrik Scheltema in Leiden (Niederlande): In einem historischen Programmteil wird die Ge­schichte der Fabrik und ihrer unerträglichen Arbeits­bedingungen erzählt. Ein eher theoretisches Programm erinnert an die Urszene des Kapitalismus, die ursprüngliche Akkumulation, wie sie durch die Textilproduktion forciert wurde. Ein drittes Programm beschäftigt sich mit dem (Kunst-)Raum der Gegenwart. 

Die TeilnehmerInnen wissen jeweils nicht, was die anderen Anwesenden hören. In den Programmen werden sie zu kleinen Gesten und Raumerkundungen aufgefordert, die voneinander abweichen – bis sie gemeinsam eine kollektive Produktion beginnen: mit Hilfe der im Raum verteilten Wollspindeln werden gemeinsam weitere rote Fäden durch den Raum gezogen. Die ursprüngliche Zerstreuung der Radiostimme materialisiert sich mit unterschiedlichen Bedeutungen. Das Gewebe der roten Fäden wird von Performance zu Performance dichter und verändert den Raum und die  Möglichkeiten seiner Nutzung in unkontrollierbarer Weise.