Zukunft des Radios. Radio wird noch immer in Hinsicht seiner Distribution, der Verteilung der Stimme im Raum, unterschätzt. Die Zukunft des Radios liegt im Testen dieser Distribution, sie ist das Spezifische des Mediums, das sich nicht durch andere Medien (Fernsehen, Internet, Handy) ersetzen läßt. Deshalb geht es LIGNA darum, Modelle der Distributionssituation zu produzieren. Radiotelephonie ist eine Kommunikation für mehr als eine/n TeilnehmerIn, in der die Zerstreuung zählt.
Installation. Wenn sie nicht genutzt wird, können die beiden Geräte in den Räumen der Ausstellung gezeigt werden. Sie lehnen an der Wand, doch ohne Verwendung sind die Radios mit den externen Lautsprechern nutzlos, Elektro-Schrott, im besten Falle Kunst. Radio muß (in welcher Form auch immer) benutzt werden, damit es Wirkungen entfaltet. In dem Moment, wo die technischen Dinge in Gebrauch genommen werden, verändern sie sich. Diese In-Gebrauch-Nahme passiert kaum von selbst – als „Partizipation“ der AusstellungsbesucherInnen. AusstellungsbesucherInnen haben meist andere Interessen, ein anderes Begehren. Deshalb muß die Aneignung der Radiolautsprecher organisiert werden. Leute müssen eingeladen werden, die Konstellation zu testen. Radiotelephonie ist eine Einladung für eine Testreihe. Indem z.B. über die Dauer einer Ausstellung immer wieder Leute und Gruppen direkt eingeladen werden, diese Dinge zu benutzen, verändern sie sich. Geschichten häufen sich an, sie vervielfältigen sich durch die Tests. Auflage für die Tests muß deren Dokumentation wiederum in der Ausstellung sein.